Frauen der Reformationszeit
Produktinformationen "Frauen der Reformationszeit"
Frauen der Reformationszeit – Kontext, Relevanz und Einordnung
Die Reformation hat nicht nur Theologie und Kirche erneuert, sondern auch Frauen neue Räume eröffnet. Durch das Schriftprinzip, die Übersetzung der Bibel ins Deutsche und das „Priestertum aller Getauften“ erhielten Frauen einen geistlichen Resonanzraum, der Bildung, Gewissensfreiheit und öffentliches Zeugnis stärkte. Dieses Buch zeigt exemplarisch, wie mutige, gebildete und glaubensfeste Frauen die reformatorische Bewegung prägten – theologisch, publizistisch und gesellschaftlich. Es würdigt ihre Stimmen und macht deutlich, dass der Ruf nach Gleichberechtigung in Kirche und Gesellschaft bereits in der Frühen Neuzeit hörbar war.
Porträts ausgewählter Frauen – Biographien, Wirkung und Vermächtnis
Elisabeth von Calenberg-Göttingen
Als Fürstin förderte Elisabeth in ihrem Territorium die Ausbreitung der Reformation, schützte evangelische Prediger und wirkte an der Gestaltung geordneter kirchlicher Strukturen mit. Ihr politisches und geistliches Engagement zeigt, wie maßgeblich adelige Frauen zur Konsolidierung reformatorischer Anliegen beitrugen.
Argula von Grumbach
Die bayerische Adlige wurde durch ihre Flugschriften zur bekanntesten weiblichen Stimme der frühen Reformation. Furchtlos argumentierte sie mit der Schrift gegen Missstände und setzte sich für Glaubensfreiheit ein – ein frühes Beispiel weiblicher Publizistik mit nachhaltiger Wirkung.
Ursula Weyda
Ursula Weyda steht für jene Frauen, die sich in Briefen und Schriften zu Wort meldeten und so den theologischen Diskurs ihrer Zeit mitprägten. Ihre Stimme bezeugt Mut, Bildung und die Bereitschaft, das eigene Gewissen öffentlich zu verantworten.
Elisabeth Cruciger
Als eine der ersten evangelischen Liederdichterinnen prägte sie den jungen protestantischen Gemeindegesang. Ihr Wirken zeigt, wie Frauen durch Theologie, Poesie und Musik zur Glaubensvertiefung und Verkündigung beitrugen.
Wibrandis Rosenblatt
Als Ehefrau mehrerer Reformatoren prägte sie den Alltag reformatorischer Pfarrhäuser durch Gastfreundschaft, Seelsorge und Organisation komplexer Haushalte. Ihr Lebensbild macht die oft unterschätzte Leitungs- und Netzwerkarbeit von Pfarrfrauen sichtbar.
Katharina Zell
Die Straßburgerin verband diakonisches Handeln mit publizistischer Kraft: Sie verfasste Trostschriften, Stellungnahmen und geistliche Texte und engagierte sich mutig für Notleidende. Ihre Stimme zeigt, wie Frauen öffentliche Verantwortung übernahmen und zugleich seelsorglich Nähe stifteten.
Olympia Fulvia Morata
Die italienische Humanistin und Sprachgelehrte bezeugt die internationale Vernetzung reformatorischer Bildung. Ihre Dialoge, Briefe und Gedichte verbinden gelehrte Exegese mit persönlicher Glaubensüberzeugung – ein beeindruckendes Zeugnis weiblicher Gelehrsamkeit.
Ursula von Münsterberg
Als adlige Frau, die den Klosterverband verließ und sich schriftlich rechtfertigte, steht sie für den Umbruch weiblicher Lebensentwürfe in der Reformation. Ihr Beispiel macht die Debatten um Gewissensfreiheit, Berufung und Rollenbilder anschaulich.
Theologische Leitmotive und Debatten
Im Zentrum stehen das Schriftprinzip, die Predigt in der Volkssprache und das Priestertum aller Getauften – Motive, die das Selbstbewusstsein von Frauen stärkten. Das Buch greift das ambivalente Frauenbild Martin Luthers auf, zeigt Wertschätzung wie Begrenzungen und nimmt den Einfluss Erasmus’ von Rotterdam auf die Bildung gelehrter Frauen in den Blick. So entsteht ein differenziertes Panorama zwischen Aufbruch, Begrenzung und nachhaltiger Veränderung.
Frauen als Autorinnen, Zeuginnen und Gestalterinnen
Neben Fürstinnen und Pfarrfrauen traten Frauen als Autorinnen von Flugschriften, Briefen und Liedern hervor. Sie argumentierten bibelnah, seelsorglich und oft politisch sensibel. Die Druckpresse, die neue Bildungsdynamik und reformatorische Netzwerke ermöglichten weibliche Teilhabe am öffentlichen Diskurs – mit Wirkung bis in Gemeinde, Schule und Haus.
Kloster, Ehe und neue Lebensmodelle
Die Auflösung mancher Klöster eröffnete neue Wege, brachte aber auch Verluste an Bildungs- und Schutzräumen mit sich. Das Buch zeichnet dieses Spannungsfeld nach und zeigt, wie Frauen zwischen familiärer Verantwortung, Erwerbs- und Gemeindearbeit eigenständige Profile entwickelten.
Für Praxis, Bildung und Inspiration
Die klaren Biographie-Kapitel, die theologische Einordnung und die gut lesbare Sprache machen das Werk ideal für die Gemeindearbeit, für Frauenkreise, Erwachsenenbildung, Kirchengeschichte in Schule und Konfirmanden-/Firmvorbereitung sowie für thematische Abende rund um die Reformation. Es eignet sich ebenso als anregende Geschenk- und Studienlektüre.
Für wen eignet sich dieses Buch?
- Pfarrer:innen, Katechet:innen und Mitarbeitende in Gemeinde, Unterricht und Erwachsenenbildung
- Studierende und Lehrkräfte der Theologie, Geschichte, Religionspädagogik
- Frauenarbeit, Geschichts- und Lesezirkel, Kultur- und Bildungsinitiativen
- Alle, die biographisch erzählte Reformationsgeschichte und starke Frauengestalten schätzen
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Stichworte
Frauen der Reformationszeit, reformatorische Frauen, Biographien, Priestertum aller Getauften, Schriftprinzip, Reformation und Bildung, Frauenbild Martin Luther, Erasmus von Rotterdam, evangelische Liederdichtung, Pfarrfrauen, Flugschriften des 16. Jahrhunderts, Gleichberechtigung in Kirche und Gesellschaft, Kirchengeschichte der Frühen Neuzeit.
| Produktart: | Bücher |
|---|---|
| Thema: | Luther/Reformation |
| Artikelnummer: | 3525-55286 |
| ISBN: | 9783525552865 |
| Autor: | Sonja Domröse |
| Seiten: | 10 Fotos, gebunden |
| Erschienen: | Juli 2017 |
| Lieferbar seit: | 29. Juli 2017 |
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